Skip to main content

E-Piano an den Computer anschließen – Aufnehmen & komponieren

Der Anschluss eines E-Pianos an den PC bietet vielfältige Möglichkeiten zum Üben, Aufzeichnen und Komponieren. Für einfache Audioaufnahmen reichen ein Klinkenkabel und ein PC oder Laptop mit einer gewöhnlichen Soundkarte. Verbinden Sie beide Geräte mit einem MIDI-Kabel, verwandeln Sie den Computer in ein digitales Tonstudio mit umfangreichen Funktionen.

Die Anwendungsmöglichkeiten reichen von geführtem Spielen für Lernende, über Kompositionshilfen für Einsteiger und Fortgeschrittene, bis hin zur professionellen Musikproduktion.
e-piano am pc aufnehmen

Audioaufnahme per Klinkenkabel

Der Anschluss per Audiokabel ist die einfachste Möglichkeit, Piano und PC miteinander zu verbinden. Dafür kommen Klinkenkabel zum Einsatz, deren Stecker von den Anschlussmöglichkeiten des Klaviers abhängen. Manche Geräte haben eine einzelne Line-out-Stereobuchse, bei anderen finden sich zwei Monobuchsen, die ein Y-Kabel erfordern. Beide Kabel sind mit kleinen 3,5-Millimeter-Steckern oder großen 6,35-Millimeter-Steckern erhältlich.

Das Kabel verbindet den Line-out-Ausgang des Klaviers mit dem blauen Line-in-Eingang des Computers. Alternativ lässt sich auch der rote Mikrofoneingang nutzen, was bei älteren Soundkarten jedoch zu Übersteuerungen führen kann. Die Klangqualität handelsüblicher PC-Soundchips reicht für die meisten Anwendungen aus. Nur wer hochwertige Aufnahmen in Studioqualität benötigt, investiert lieber in eine Profi-Soundkarte oder einen externen Digital-Analog-Wandler.


Software für die Audioaufnahme

Die Verbindung per Audiokabel erfordert weder eine Treiberinstallation noch spezielle Software. Jedes Programm, das Klänge von der Soundkarte aufnehmen kann, lässt sich einsetzen. Allerdings sind nur reine Tonaufnahmen möglich. Für die Korrektur von Spielfehlern, Notenaufzeichnung, Komposition oder geführtes Üben, ist eine MIDI-Schnittstelle erforderlich. Die Aufnahmen lassen sich höchstens als unveränderliche Tonspuren zu anderen Kompositionen hinzufügen.

Für den Einstieg reicht das einfache Audiorekorderprogramm, welches bei vielen Betriebssystemen bereits vorinstalliert ist. Umfangreiche Aufnahme- und Bearbeitungsfunktionen liefern Anwendungen, wie Adobe Audition, die Windowssoftware Magix Musik Maker oder Logic Pro X für macOS. Ebenso geeignet ist die kostenlose Open-Source-Software Audacity.


Aufnahme per MIDI-Schnittstelle

MIDI ist eine digitale Schnittstelle für die Steuerung von elektronischen Musikinstrumenten. Bei einer PC-Verbindung per MIDI sendet das Keyboard keine Audiodaten, sondern Informationen über angeschlagene Tasten, Anschlagstärke und gespielte Noten. MIDI-fähige Computerprogramme empfangen diese Daten und verarbeiten sie auf vielfältige Weise.

Für den Anschluss per MIDI stehen drei Varianten zur Verfügung. Viele moderne E-Pianos enthalten einen USB-Anschluss mit eingebautem MIDI-Konverter, was eine direkte Verbindung mit einem handelsüblichen USB-Kabel ermöglicht. Bei Klavieren, die nur eine einfache USB-Schnittstelle haben, lässt sich ein externer USB-MIDI-Konverter zwischenschalten. Für beide Varianten ist ein Treiber für das Betriebssystem erforderlich, der üblicherweise den Pianos beiliegt.

Alternativ lässt sich der kostenfreie ASIO4ALL-Treiber verwenden, der fast alle E-Piano Modelle unterstützt. Ältere Keyboards sind nur mit einer fünfpoligen DIN-Buchse ausgestattet. Sie lassen sich ebenfalls über einem Konverter mit dem PC verbinden oder mit einem speziellen Kabel an den MIDI-/Gameport-Anschluss einiger Soundkarten anschließen.


MIDI-fähige Computerprogramme

Um die MIDI-Daten als tatsächliche Klänge abzuspielen, ist ein geeignetes Musikprogramm sowie eine Samplekollektion erforderlich. Sogenannte Soundfonts enthalten die Samples unterschiedlicher Instrumente und sind in vielen MIDI-Programmen bereits enthalten. Für Einsteiger reichen die kostenlosen Fluid- oder ASIO4ALL-Soundfonts. Höchste Ansprüche befriedigen die kommerziellen VST-Instrumentensätze von Steinberg.

Besonders nützlich für Anfänger ist ein E-Piano mit Tastenbeleuchtung. Programme wie Synthesia ermöglichen ein geführtes Üben, indem sie die anzuschlagenden Tasten zum Leuchten bringen. Für die ersten Aufnahmen empfiehlt sich die kostenlose Testversion von MuLab oder eine andere MIDI-fähige Freeware. Für Linux seht das kostenlose Open-Source-Programm Rosegarden in den offiziellen Paketquellen zur Verfügung.

Professionelle Musikanwendungen, wie Cubase, Adobe Audition, Anvil Studio oder Logic Pro X, liefern Funktionen zum Aufnehmen, Schneiden, Arrangieren und Mischen von komplexen Kompositionen. Einzelne Spuren und ganze Stücke lassen sich als WAVE-, MP3- oder FLAC-Dateien speichern und als Audio-CD brennen.


Ähnliche Beiträge